Latest Articles from Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology Latest 5 Articles from Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology https://geologica-saxonica.arphahub.com/ Fri, 29 Mar 2024 03:05:50 +0200 Pensoft FeedCreator https://geologica-saxonica.arphahub.com/i/logo.jpg Latest Articles from Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology https://geologica-saxonica.arphahub.com/ Stratigraphie und Korrelation der Quadersandsteine der oberen Elbtal-Gruppe (Mittelturonium–Unterconiacium, Sächsisches Kreidebecken) – Resümee und neue Ansätze https://geologica-saxonica.arphahub.com/article/109371/ Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 69: 1-21

DOI: 10.3897/gs.69.e109371

Authors: Birgit Niebuhr

Abstract: Die für die Sächsische Schweiz charakteristischen massigen Sandsteine der oberen Elbtal-Gruppe (Mittelturonium–Unterconiacium) wurden syntektonisch von der aufsteigenden Lausitz im Nordosten geschüttet und reichen bis Pirna, wo sie mit dünneren, tonig-mergeligen Zwischenschichten wechsellagern. Für die rechtselbischen Sandsteine der Sächsischen Schweiz erarbeitete Lamprecht (1928, 1931) ein petrographisch-morphologisches Gliederungsschema, dem Seifert (1955) die wechselhaften lithostratigraphischen Einheiten des faziellen Übergangsgebietes bei Pirna gegenüberstellt. Diese Korrelation hat sich in den letzten Jahren durch eigene Arbeiten aufs Feinste bestätigt, wurde aber zwischenzeitlich von dem Mibus’schen Gliederungsschema in den Hintergrund gedrängt. Allerdings demonstrieren Bohrungen in der Umgebung von Pirna eindeutig, dass die Korrelation von Mibus (1975) nicht korrekt ist. Biostratigraphisch konnten in den letzten Jahren erstmals die Basis des Mittelturoniums (mit Collignoniceras woollgari, Mytiloides subhercynicus und M. hercynicus), des Oberturoniums (mit Inoceramus stuemckei) und des Coniaciums (mit Cremnoceramus waltersdorfensis waltersdorfensis) sowohl in der Mergelfazies, der Übergangsfazies als auch in den massigen Sandsteinen der Sächsischen Schweiz definiert werden. Im Mittel- bis Oberturonium lassen sich zwei Sedimentationszyklen von jeweils 810.000 Jahren nachweisen. Die Kreide-Sedimente sind heute 2–3° nach Nordosten senkrecht zur Lausitzer Überschiebung und unter 1° nach Nordwesten parallel zu ihr geneigt. So reihen sich entlang der Elbe die Steinbrüche der berühmten Werksandsteine von der tschechischen Grenze über die Königsberger Elbschleife (Mittelquader der Schmilka-Formation, Unter- bis unteres Mittelturonium) bis nach Pirna (Pirnaer Oberquader / Sandstein c3 der obersten Postelwitz-Formation, mittleres Oberturonium) ungestört aneinander. Die Werksandsteine der Schrammstein-Formation (oberes Oberturonium bis Unterconiacium) stehen in Landbrüchen an.

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Research Article Wed, 6 Sep 2023 15:25:46 +0300
Paul Geipel’s palaeobotanical collection – one of the largest and most important former private collections of the Petrified Forest of Chemnitz https://geologica-saxonica.arphahub.com/article/86213/ Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 68: 11-20

DOI: 10.3897/gs.68.e86213

Authors: Frank Löcse, Ronny Rößler

Abstract: Recently, the forgotten fossil wood collection of Dresden’s pathologist and patron Paul Geipel was rediscovered. Today, the collection is stored at the Museum and Art Collections Schloss Hinterglauchau, Germany, as part of the Prof. Dr. Paul Geipel Foundation. The collection may be one of the largest and most important former private collections of the Chemnitz Fossil Lagerstätte. The well-preserved specimens include major fossil-genera of the tree-shaped plants from the central European early Permian and several specimens from other sites. In addition, this investigation provided an insight into a historical period of collection research at the beginning of the 20th century, as well as onto an international network of collectors, such as Max Güldner, Richard Baldauf and Adolf Theodor Zacharias, and scientific writers, such as the palaeobotanist Karl Rudolph, the mineralogist Richard Beck and the geologist Leo Wehrli.

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Research Article Tue, 20 Dec 2022 12:36:09 +0200
Geschiebestatistische Untersuchungen in Nordwestsachsen https://geologica-saxonica.arphahub.com/article/62927/ Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 68: 1-10

DOI: 10.3897/gs.68.e62927

Authors: Werner Windisch

Abstract: Kurzfassung Die Untersuchung von 130 Grundmoränenproben der 1960er bis 1980er Jahre aus Nordwestsachsen untermauert von der Geschiebestatistik her die stratigraphische Gliederung der Grundmoränen. Dabei wird belegt, dass sowohl die Elster- als auch die Saalekaltzeit mit einem quarzreichen, dolomit- und kalksteinärmeren Vorstoß beginnt, im nachfolgendem 2. Vorstoß kehren sich die Anteile um. Statistischerseits besteht bis auf diese allgemeine Feststellung keine Korrelation mit dem nördlich anschließenden nordostdeutschen Raum. Die geprüften statistischen Verfahren ergaben keine hinreichende Trennung der einzelnen Horizonte. Eine Trennung ist dagegen mit Dreiecksdiagrammen für NK-Q-PK (nordisches Kristallin – Quarz – paläozoische Kalke) und NK-Q-F (nordisches Kristallin – Quarz – Feuerstein) möglich, in die sich auch Geschiebelehme einordnen lassen. Die Gliederung für die Fraktionen 4–10 mm und 7–15 mm sind sich sehr ähnlich. Da sich jedoch die Bereiche für E I und S I sowie E II und S II 1 sehr stark überdecken, ist das Verfahren nur für die Gliederung in einer Eiszeit (Elster oder Saale), sonst nur zusammen mit anderen Methoden (z.B. Schnittdarstellungen) verwendbar. Im untersuchten Raum (ca. 240 km2) ist der Geschiebebestand der einzelnen Moränen nach statistischen Verfahren weitgehend homogen („statistisch zufällig“). An mehreren Objekten wird die Aussagekraft der Methode belegt.

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Research Article Tue, 20 Dec 2022 12:02:32 +0200
Der Grillenburger Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn (Cenomanium, Tharandter Wald, Sachsen) – historisch berühmt und geologisch verkannt https://geologica-saxonica.arphahub.com/article/78579/ Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 67: 1-28

DOI: 10.3897/gs.67.e78579

Authors: Birgit Niebuhr, Frank Haubrich, Markus Fengler

Abstract: Der Steinbruch am Flügel Jägerhorn westlich von Grillenburg ist vermutlich der älteste Kreidesandsteinbruch des Tharandter Waldes, in Betrieb seit etwa 1170. Historisch belegt ist, dass beispielsweise 1225 die Goldene Pforte des Freiberger St.-Marien-Doms aus Grillenburger Sandstein gefertigt wurde. Die vom Universalgelehrten J. F. Henckel (1722) veröffentlichten Kupferstiche der fossilen Hahnenkamm-Muschel Rastellum carinatum und der Pectinide Merklinia aspera aus dem „Sandsteinbruche im Grüllenburger Walde“ sind in der Literatur die bisher ältesten bekannten Abbildungen von sächsischen Kreide-Fossilien. Im Sandsteinbruch am Flügel Jägerhorn ist als unterster Abschnitt die über 5 m mächtige „Werksteinbank“ aufgeschlossen, der marine Werksandstein der oberen Oberhäslich-Formation (unteres Obercenomanium), der fälschlicherweise in den letzten über 130 Jahren der kontinentalen Niederschöna-Formation (Untercenomanium) zugeordnet und als fossilfreier Dünensandstein interpretiert wurde. Die obersten 1,50–2 m der „Werksteinbank“ beinhalten neben Glaukonit auch fünf verschiedene Spurenfossilien der Skolithos-Ichnofazies, die sandig-flachmarine Ablagerungsräume charakterisiert. Es folgt die Pennrich-Formation (oberes Obercenomanium) mit dem ca. 1,50 m mächtigen plenus-Horizont und einem Transgressionskonglomerat aus bis zu 15 cm großen, gut gerundeten Rhyolith-Geröllen an der Basis. Zuoberst sind im Steinbruch noch 3–7 m gut gebankte, spiculitisch-glaukonitische Siltsteine erhalten. Diese lithostratigraphische Abfolge ist typisch für das Osterzgebirge: marines Mittel- und Obercenomanium überlagert fluviatiles Untercenomanium. Die mittlere und obere Oberhäslich-Formation im Tharandter Wald – auflagernd auf der fluviatilen, mittleren Niederschöna-Formation und überlagert von der tiefermarinen Pennrich-Formation – ist etwa 20 m mächtig; als einziger cenomanzeitlicher Werksandstein der sächsischen Kreide wurden jeweils die obersten 5–7 m gebrochen. Bei Grillenburg transgredieren die Abfolgen der Oberhäslich- und Pennrich-Formation auch direkt auf den permischen Rhyolith der Tharandter-Wald-Caldera. Äolische Sedimente sind aus der sächsischen Kreide nicht bekannt.

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Research Article Thu, 16 Dec 2021 17:35:47 +0200
„Gemeiner Jaspis von Herculanum“: Auf den Spuren der Antikenbegeisterung des 18. Jahrhunderts in sächsischen Kunst- und Mineralsammlungen https://geologica-saxonica.arphahub.com/article/78614/ Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 67: 29-44

DOI: 10.3897/gs.67.e78614

Authors: Ulf Kempe, Klaus Thalheim, Michael Wagner, Andreas Massanek

Abstract: Im Bestand des Grünen Gewölbes und in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden sowie in den Mineralogischen Sammlungen der TU Bergakademie in Freiberg lassen sich historische Belegstücke eines gestreiften, gelblich-grünlich bis braun gefärbten Jaspis („Diaspro giallo e verde rigato“) nachweisen, die sich einem bereits in der Antike bekannten Fundort bei Giuliana auf Sizilien zuordnen lassen. Auf das Fundgebiet bei Giuliana geht die heute für fein gebänderte Chalcedone verwendete Bezeichnung „Achat“ zurück, die ursprünglich für den sizilianischen Jaspis benutzt wurde und von dem alten Flussnamen „Achates“ abstammt. Bemerkenswert ist, dass alle in den sächsischen Sammlungen aufgefundenen Objekte aus sizilianischem Jaspis aus einigen wenigen Ausgangsstücken gewonnen wurden, für deren Herkunft in den historischen Katalogen der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden die Ausgrabungsstätte der Stadt Herculanum (Herculaneum) bei Neapel angegeben wird. Herculanum ist einer der klassischen Orte der römischen Antike, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit von Italienreisenden aus ganz Europa auf sich zog. Es kann angenommen werden, dass der Jaspis in römischer Zeit als Dekorstein von Sizilien nach Herculanum und von dort als authentisch antikes Material im 18. Jahrhundert nach Sachsen gelangte. In Dresden wurde er von dem am sächsischen Hof angestellten Goldschmied und Geheimen Kämmerer Heinrich Taddel (und später auch von dem durch Taddel protegierten Hofjuwelier Johann Christian Neuber) und von zwei weiteren Angestellten des sächsischen Hofes, dem Kanzeleikopisten Johann Carl Schlipalius und dem Oberhofmarschall Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz zu Sammlungs- und Präsentationszwecken verwendet. Die genannten drei Hauptakteure waren nicht nur durch ihre Sammelleidenschaft, sondern auch über die Freimaurerei eng miteinander verbunden. Als Bestandteil des von Heinrich Taddel wohl vor 1776 zusammengestellten Steinkabinettes gelangte der sizilianische Jaspis Anfang des 19. Jahrhunderts in die Sammlung des Grünen Gewölbes in Dresden, andere Stücke nach dem Bankrott von Johann Christian Neuber 1795 durch eine Auktion letztlich an die Bergakademie in Freiberg und die ursprünglichen Spolien beziehungsweise deren Reste unter anderem über den Ankauf der Sammlung des Freiherrn zu Racknitz 1805/06 in die damaligen kurfürstlich-königlichen Mineralsammlungen.

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Research Article Thu, 16 Dec 2021 08:25:12 +0200