Research Article |
Corresponding author: Ulf Kempe ( kempe@mineral.tu-freiberg.de ) Academic editor: Jan-Michael Lange
© 2021 Ulf Kempe, Klaus Thalheim, Michael Wagner, Andreas Massanek.
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Citation:
Kempe U, Thalheim K, Wagner M, Massanek A (2021) „Gemeiner Jaspis von Herculanum“: Auf den Spuren der Antikenbegeisterung des 18. Jahrhunderts in sächsischen Kunst- und Mineralsammlungen. Geologica Saxonica – Journal of Central European Geology 67: 29-44. https://doi.org/10.3897/gs.67.e78614
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Im Bestand des Grünen Gewölbes und in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden sowie in den Mineralogischen Sammlungen der TU Bergakademie in Freiberg lassen sich historische Belegstücke eines gestreiften, gelblich-grünlich bis braun gefärbten Jaspis („Diaspro giallo e verde rigato“) nachweisen, die sich einem bereits in der Antike bekannten Fundort bei Giuliana auf Sizilien zuordnen lassen. Auf das Fundgebiet bei Giuliana geht die heute für fein gebänderte Chalcedone verwendete Bezeichnung „Achat“ zurück, die ursprünglich für den sizilianischen Jaspis benutzt wurde und von dem alten Flussnamen „Achates“ abstammt. Bemerkenswert ist, dass alle in den sächsischen Sammlungen aufgefundenen Objekte aus sizilianischem Jaspis aus einigen wenigen Ausgangsstücken gewonnen wurden, für deren Herkunft in den historischen Katalogen der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden die Ausgrabungsstätte der Stadt Herculanum (Herculaneum) bei Neapel angegeben wird. Herculanum ist einer der klassischen Orte der römischen Antike, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit von Italienreisenden aus ganz Europa auf sich zog.
Es kann angenommen werden, dass der Jaspis in römischer Zeit als Dekorstein von Sizilien nach Herculanum und von dort als authentisch antikes Material im 18. Jahrhundert nach Sachsen gelangte. In Dresden wurde er von dem am sächsischen Hof angestellten Goldschmied und Geheimen Kämmerer Heinrich Taddel (und später auch von dem durch Taddel protegierten Hofjuwelier Johann Christian Neuber) und von zwei weiteren Angestellten des sächsischen Hofes, dem Kanzeleikopisten Johann Carl Schlipalius und dem Oberhofmarschall Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz zu Sammlungs- und Präsentationszwecken verwendet. Die genannten drei Hauptakteure waren nicht nur durch ihre Sammelleidenschaft, sondern auch über die Freimaurerei eng miteinander verbunden. Als Bestandteil des von Heinrich Taddel wohl vor 1776 zusammengestellten Steinkabinettes gelangte der sizilianische Jaspis Anfang des 19. Jahrhunderts in die Sammlung des Grünen Gewölbes in Dresden, andere Stücke nach dem Bankrott von Johann Christian Neuber 1795 durch eine Auktion letztlich an die Bergakademie in Freiberg und die ursprünglichen Spolien beziehungsweise deren Reste unter anderem über den Ankauf der Sammlung des Freiherrn zu Racknitz 1805/06 in die damaligen kurfürstlich-königlichen Mineralsammlungen.
The collections of the Green Vault and the Senckenberg Natural History Collections in Dresden as well as the Mineral Collections of the TU Bergakademie in Freiberg (Germany) contain several historical samples of a banded, yellowish-green to brownish jasper („Diaspro giallo e verde rigato“). They all come from one place in the vicinity of Giuliana in Sicily, famous for its stones since Antic times. Originally, the jasper from Giuliana was named “agate”, a term now in use for the finely banded variety of chalcedony. The name stems from a river site called “Agates” in ancient times.
Remarkably, all the historical samples present in the Saxonian collections were cut from only few stones. On the original labels in the Senckenberg collections, the origin for the jasper is given as “from Herculaneum”. Herculaneum in the vicinity of Naples is a classical excavation site which attracted broad attention of travellers from all European countries visiting Italy during the second half of the 18th century.
We may assume that the jasper from Sicily was used at Herculaneum as a sort of decorative stone during the Roman Empire. Later, in the 18th century, it was transferred as an “original Roman stone” to Saxony. The jeweller Heinrich Taddel at the Saxonian court (and later another jeweller, Johann Christian Neuber, under protection by him), but also two other court members, Johann Carl Schlipalius and Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz, used the jasper in their collections and for representative purposes. Taddel, Schlipalius and Racknitz were not only connected through the collecting of minerals but also by the freemasonry. Some jasper included into a hard stone collection compiled by Taddel before 1776 became part of the Green Vault collections at the beginning of the 19th century. Other stones were part of an auction in 1795 in Dresden after the bankruptcy of Neuber. Finally, some of these samples from the auction were included into the Bergakademie Freiberg Mineral Collections. Some other stones came into the Court Mineral Collections (now within the Senckenberg Natural History Museum Dresden), partly after the purchase of the large private mineral collection of Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz in 1806.
Sizilien, Jaspis, Taddel, Racknitz, Hornstein, Achat, Dresden, Freiberg, Herculaneum, Freimaurerei
Sicily, jasper, Taddel, Racknitz, chalcedony, agate, Dresden, Freiberg, Herculaneum, freemasonry
Die Hinwendung zum Erbe der griechischen und römischen Antike zog sich durch alle Epochen der neuzeitlichen europäischen Kunst- und Kulturgeschichte und mündete in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schließlich in Aufklärung und Klassizismus. Der auch heute noch vielerorts erlebbare Zeitgeist dieser Periode steht in direktem Zusammenhang mit dem Erwerb archäologischer Artefakte durch adelige Reisende aus dem nördlichen und westlichen Europa während der damals üblichen Kavalierstouren durch Italien. Auf diese Weise gelangten zahllose antike Objekte und Kunstwerke oder deren Kopien unter anderem nach Spanien, England, Frankreich, Skandinavien, Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Kopien von Marmorskulpturen, letztere zum Teil in erheblich reduziertem Maßstab oder aus anderen Materialien gefertigt, sowie Nachbildungen antiker Motive zum Beispiel als Korkmodelle berühmter Bauwerke wurden von spezialisierten Werkstätten vor allem in Rom, Neapel und Florenz angeboten.
Eine heute weniger beachtete Art des Transfers antiker Relikte als Modeartikel von Italien in andere europäische Länder war die Mitnahme von Kollektionen sogenannter Marmorproben, meist in Form von kleineren geschliffenen Steintafeln, die entweder tatsächlich oder auch nur vorgeblich von antiken Bauwerken oder deren Überresten stammten (
Ein noch heute im Grünen Gewölbe in Dresden aufbewahrtes, maßgeblich durch den sächsischen Hofgoldschmied, Geheimen Kämmerer und Inspektor des Grünen Gewölbes Heinrich Taddel (1715–1794) etwa Anfang des letzten Drittels des 18. Jahrhunderts im Auftrage des sächsischen Hofes zusammengestelltes Steinkabinett soll hier auch wegen der zeitlichen Kohärenz in dem beschriebenen Kontext betrachtet werden. Die Kollektion liegt heute in Form einzelner rechteckiger, meist im Format 4,0×3,3 cm geschnittener und bis auf wenige Ausnahmen einseitig polierter Steintafeln vor. Unsere Untersuchungen ergaben, dass sie ursprünglich sehr repräsentativ in einer nicht genauer bekannten Fassung mit Vergoldung gestaltet worden war – analog zu dem ebenfalls erhaltenen, aufwendig ausgeführten handschriftlichen Katalog. Allerdings nehmen in dem Steinkabinett, das fast ausschließlich aus Hartsteinsorten besteht, die „antiken“ Gesteinssorten einen sehr geringen Anteil ein. Laut Katalog kommt gerade einmal für 30 der insgesamt ehemals mindestens 214 Tafeln (von denen allein 159 nominell sächsischer Herkunft waren) ein möglicher geographischer oder historischer Bezug zu „antiken“ Gesteinssorten in Frage. Die Ursachen für diesen im Vergleich mit anderen zeitgenössischen Kollektionen auffälligen Unterschied sind vermutlich in der speziellen politischen, ökonomischen und finanziellen Situation von Sachsen nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges zu suchen. Diese wollen wir hier im Weiteren aber nicht näher beleuchten. Vielmehr soll nachgezeichnet werden, welche verschlungenen Wege zwei der „antiken“ Steintafeln in das Kabinett genommen haben.
Während unserer Arbeit mit der von Heinrich Taddel zusammengestellten Sammlung wurde schnell ersichtlich, dass die verwendeten Stücke wie allgemein üblich als kleinere Abschnitte von ursprünglich größeren Gesteinsproben gewonnen wurden. Der sorgsame und sparsame Umgang mit den attraktiven und seltenen Rohsteinen ist schon den weltberühmten, ab dem 15. Jahrhundert tätigen Mailänder und Florentiner oder den später durch Abwanderung von dort im 16. Jahrhundert am Hofe Rudolph II. (1552–1612) entstandenen Prager Steinschneidewerkstätten zu eigen gewesen. Auch die sächsischen Steinschneider des 18. Jahrhunderts bemühten sich, aus den Stücken möglichst viele dünnere Platten zu schneiden (siehe z.B.
Unter den fünfundfünfzig im Katalog zur Sammlung von Heinrich Taddel aufgeführten ausländischen Steinsorten befinden sich unter den Nummern 12 bis 18 insgesamt sieben Jaspistafeln, für die als Herkunft die „Schweiz an der italienischen Grenze“ angegeben ist (Abb.
Vier von sieben Tafeln aus dem Steinkabinett von Heinrich Taddel im Grünen Gewölbe in Dresden mit der Ortsangabe „Schweiz an der italienischen Grenze“. Die Nummern 12 und 18 (oben) sind Hornsteine aus Baden, Nummer 16 und 17 (unten) sind aus sizilianischem Jaspis von Giuliana gefertigt worden. Figure 1. Four of seven stone slabs from the stone collection compiled by Heinrich Taddel labelled as “from Switzerland near the Italian border” (Green Vault, Dresden). Top: Numbers 12 and 18 are hornstone from Baden (Germany). Bottom: Numbers 16 and 17 are made from Sicilian jasper near Giuliana (Italy).
Die verbleibenden zwei Jaspistafeln im Steinkabinett von Heinrich Taddel aus der „Schweiz an der italienischen Grenze“ unter den Nummern 16 und 17 haben dagegen eine geographisch gänzlich andere Herkunft. Anhand ihrer Ausbildung lassen sich beide Stücke den klassischen Fundgebieten des sizilianischen Jaspis in Süditalien zuordnen.
Die heute allgemein für Chalcedon mit auffälliger rhythmischer, häufig konzentrischer Bänderung verwendete Bezeichnung „Achat“ geht historisch auf Fundgebiete auf Sizilien zurück. Der früheste bekannte schriftliche Nachweis stammt aus dem Werk von Theophrastus (um 371 v. Chr. bis um 287 v. Chr.) „Über die Steine“: „Achat ist auch ein schöner Stein; er kommt von dem Fluss Achates in Sizilien und wird zu einem hohen Preis gehandelt.“ (Caley & Richards 1956: 52). Pliny d. Ä. (23/24 v. Chr. bis 9 n. Chr.) verortete die Mündung des Flusses Achates nahe der Thermae Selinuntiae an der Südwestküste der Insel (
Die Ursache für diese scheinbare Diskrepanz in der Verwendung der Begriffe Achat beziehungsweise Jaspis für die betrachteten Gesteine wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass man beginnend von der Antike und bis in das 19. Jahrhundert häufig alle visuell heterogenen Arten von Silicagesteinen als Achate bezeichnet hat, da Minerale damals vor allem nach ihrem optischen Erscheinungsbild klassifiziert wurden (vgl. auch
Der besonders in der Renaissance und im Barock in ganz Italien genutzte sizilianische Jaspis aus dem Gebiet südlich von Giuliana erweist sich somit als der klassische Achat der Antike. Erst vor kurzem hat Ralf Schmidt die dortigen historischen Fundstellen aufgesucht und in Deutschland und Österreich wieder bekannt gemacht (
Die beiden Stücke aus sizilianischem Jaspis, die sich in Taddels Steinkabinett befinden, besitzen eine charakteristische lagige Ausbildung und eine grünlich-gelblich bis bräunliche, heterogene Färbung. In beiden Fällen ist der Jaspis leicht zerbrochen und mit farblosem Chalcedon wieder verheilt worden. Und obwohl es auch an einigen anderen Orten auf Sizilien Fundstellen von ähnlich gefärbtem Jaspis gibt, lässt sich diese spezielle, streifig-grünlich-gelbliche Ausbildung (die als „Diaspro giallo e verde rigato“, also als „gelb und grün gestreifter Jaspis“, bezeichnet wird) eindeutig dem Gebiet von Giuliana zuordnen, da sie nur an diesem einen Ort auftritt (
Der „Diaspro di Giuliano“ in der Corsi Collection am Oxford University Museum of Natural History vom Anfang des 19. Jahrhunderts hat genau dieselbe Ausbildung wie die beiden Stücke aus sizilianischem Jaspis im Steinkabinett von Heinrich Taddel (Inv.-Nr. OUMNH 764, Originalnummer bei Corsi Diaspro 17). © Oxford University Museum of Natural History. Figure 2. „Diaspro di Giuliano“ from the Corsi Collection at the Oxford University Museum of Natural History compiled at the beginning of the 19th century (inventory number OUMNH 764, original Corsi number: Diaspro 17). The sample displays the same characteristics as the two slabs made of Sicilian jasper in the stone collection by Heinrich Taddel. © Oxford University Museum of Natural History.
Aufmerksamkeit verdient noch ein weiteres Stück Jaspis aus der Kollektion, das von Corsi als „antik“ bezeichnet wird, also aus den Ruinen von Rom stammt (Corsi-Nummer Diaspro 3; Inv.-Nr. OUMNH 745; „Fondo di un rosso vivacissimo reticolato di agate bianche“). Das Oxforder Museum vermutet eine mögliche Herkunft von Giuliana, eine Annahme, die sich bestätigen lässt, da es sich um eine berühmte, in der Renaissance bis zum Barock vor allem in Italien gern genutzte Varietät des sizilianischen Jaspis handelt, den „Diaspro fiorito“ (Blumenjaspis). Bemerkenswert ist dieses Stück deshalb, weil anhand der schriftlichen Überlieferungen vermutet, aber bisher nicht sicher belegt werden konnte, dass der sizilianische Jaspis bereits in der griechischen und römischen Antike Verwendung fand (
Wie in dem von Heinrich Taddel zusammengestellten Gesteinskabinett sind auch in den historischen Teilen der Freiberger mineralogischen Sammlungen Belege von sizilianischem Jaspis eher selten. Erst zwischen 2006 und 2010 konnte durch mehrfachen Tausch mit dem Chemnitzer Sammler Jürgen Zindel eine umfangreichere Kollektion von meist angeschliffenem Belegmaterial beschafft werden.
Bisher gelang uns in den Freiberger Sammlungen nur der Nachweis von drei historischen Stücken aus sizilianischem Jaspis – allesamt in der Ausbildung als „Diaspro giallo e verde rigato“. Eine kleinere flache, einseitig polierte Tafel (ursprüngliche Sammlungsnummer 1127; Inv.-Nr. WeSa 110056; offensichtlich ein nicht bis zu Ende bearbeitetes Halbzeug, Abb.
Drei historische Stücke von „gelb-grün gestreiftem Jaspis“ von Sizilien aus den Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg. Oben rechts: Halbzeug aus der Edelsteinsammlung von A.G. Werner (Inv.-Nr. WeSa 110056, Originalnummer bei Werner 1127); Unten rechts: kleiner Dosendeckel in der Edelsteinausstellung mit Originaletikett von J.F.A. Breithaupt (Inv.-Nr. MiSa 8270); Links: nicht inventarisierter Dosendeckel aus der Freiberger Mineralienniederlage (der zerbrochene Deckel wurde restauratorisch wieder zusammengefügt und erhielt die Inventarnummer MiSa 85370). Figure 3. Three historical samples of „yellowish-green banded jasper“ from Sicily in the Mineral Collections of the TU Bergakademie Freiberg (Germany). Top right: slab from the gem collection of A.G. Werner (inventory number WeSa 110056, original Werner number 1127); bottom right: a small snuffbox lid on display with gems with an original label by J.F.A. Breithaupt (inventory number MiSa 8270); left: Suffbox lid originally without an inventory number; from the “Freiberger Mineralienniederlage”. The broken stone was repaired and has now the inventory number MiSa 85370.
Direkte Gegenüberstellung der beiden ungefassten Dosendeckel aus den Freiberger Mineralsammlungen (kleiner Deckel: MiSa 8270; großer Deckel nicht inventarisiert, jetzt MiSa 85370). Figure 4. Direct comparison of the two snuffbox lids from the Freiberg Mineral Collections (smaller lid with inventory number MiSa 8270, larger lid originally without inventory number, now MiSa 85370).
Die interessantesten Befunde ergeben sich bei der Durchsicht der ehemals kurfürstlich-königlichen Mineralsammlung, die heute in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden aufgegangen ist. Die Sammlung enthält ebenfalls ganze drei Stücke von sizilianischem Jaspis (Abb.
Ein Vergleich mit den vorher beschriebenen fünf Stücken von gelb-grün gestreiftem Jaspis enthüllt, dass Min 3807 Sy ein Reststück ist, dem sowohl die beiden Dosendeckel aus Freiberg als auch die Tafel Nr. 17 aus dem Steinkabinett von Heinrich Taddel zugeordnet werden können. Die Tafel Nr. 16 aus der Sammlung von Taddel ist ein Abschnitt von einem der beiden anderen Sammlungsbelege mit der Inventarnummer Min 3843 Sy.
Drei Stücke von „gelb-grün gestreiftem Jaspis“ aus den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden (oben: Inv.-Nr. Min 3843 Sy; Mitte: Inv.-Nr. Min 3553 Sy; unten: Inv.-Nr. Min 3807 Sy). Figure 5. Three samples of „yellowish-green banded jasper“ from the collections of the Senckenberg Museum of Natural History Dresden (top: inventory number Min 3843 Sy; middle: inventory number Min 3553 Sy; bottom: inventory number Min 3807 Sy).
Originaletikett zu Min 3807 Sy aus der Sammlung des Freiherrn Joseph Friedrich zu Racknitz mit der Sammlungsnummer 843 (oben) sowie die Vorder- und Rückseite eines weiteren Etikettes (Mitte und unten), das auf dem Fragment einer Weinliste geschrieben wurde. Auf der Rückseite der Vermerk von Racknitz: „Herculan“. Figure 6. Original label from the collection by Freiherrn Joseph Friedrich zu Racknitz with inventory number 843 (top) and both sides (middle and bottom) of an additional label for the same sample written on a former wine list. Here, Racknitz mentioned “Herculan” (inventory number Min 3807 Sy; Senckenberg Museum of Natural History Dresden).
Anmerkung von J. H. G. Gössel im Katalog der Königlich Sächsischen Mineralogischen Sammlungen, Bd. II, S. 578/579, zu „No:17 Gemeiner Jaspis“: „aus dem Herculano“ (heutige Inv.-Nr. Min 3843 Sy). Figure 7. Comment by J.H.G. Gössel in the inventory of the Saxonian Royal Mineral Collections, vol. II, p. 578/579 for sample „Number 17, common jasper“: „from the Herculano“ (recent inventory number Min 3843 Sy).
Herculanum ist neben Stabiae und Pompeji eine der antiken römischen Städte im Umfeld des Vesuvs, die während des Ausbruchs im Jahre 79 verschüttet wurden. Gezielte Ausgrabungen begannen in Herculanum schon 1711, wesentlich eher als in Pompeji (ab 1748) und Stabiae (1749). Daher war auch der europaweite Bekanntheitsgrad dieses Ortes im 18. Jahrhundert im Vergleich zu Pompeji und Stabiae viel größer als heute. So nannte Johann Winckelmann (1717–1768) seinen dem Grafen Heinrich Brühl (1700–1763) gewidmeten Bericht über die dortigen Funde „Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen“, obwohl die Abhandlungen auch Nachrichten zu Pompeji und Stabiae enthielten (
Woher die Herkunftsangabe „Herculanum“ auf den Etiketten von Racknitz und Gössel ursprünglich stammt, ließ sich bisher leider nicht feststellen. Johann Carl Schlipalius kommt als Vorbesitzer zumindest für eines der Stücke als mögliche Quelle infrage. Aber kann es sich bei diesen Objekten tatsächlich um antike Spolien handeln? Das Reststück von Min 3807 Sy ist relativ klein (7,5×4,5×2,3 cm, 97 g) und scheidet, da aus der mutmaßlichen Spolie offenbar mehrere größere Einzelstücke gewonnen wurden, für unsere Betrachtungen aus. Wesentlich besser erhalten ist der Beleg Min 3843 Sy (10,0×5,5×5,5 cm, 569 g). Dieser ist nur an zwei der Schmalseiten beschnitten und eine der dabei entstanden Flächen poliert worden. Die Ausführung des Schnittes als auch die polierte Fläche erinnern sehr stark an vergleichbare geschnittene und polierte Flächen im Steinkabinett von Heinrich Taddel. Die Schauseite der Tafel Nr. 16 aus diesem Steinkabinett ist ein direktes Gegenstück zu der polierten Fläche von Min 3843 Sy. Spiegelbildlich lassen sich nicht nur die spezifischen Musterungen des Jaspis, sondern auch die teilweise geöffneten Risse an beiden Stücken wiederfinden (Abb.
Die antike Spolie Min 3843 Sy wurde nachträglich an einer Seite poliert. Diese Fläche ist die direkte Gegenfläche zu der Tafel No 16 aus dem Steinkabinett von Heinrich Taddel. Nicht nur die Struktur des Gesteines, auch die Risse wiederholen sich spiegelbildlich. Figure 8. The Roman artefact (now under inventrory number Min 3843 Sy) was later cut and polished on one side. The polished surface formed the opposite site of the slab number 16 from the stone collection by Heinrich Taddel. Not only the texture, but also the cracks in the stone are mirrored by the other sample.
Eine Seite der Spolie Min 3843 Sy zeigt Reste einer älteren Bearbeitung, die eine ebene, unpolierte Oberfläche erzeugt hatte. Wahrscheinlich handelt es sich um die antike Schauseite des Stückes. Figure 9. On one side, the Roman artefact Min 3843 Sy shows signs of ancient stone cutting forming a flat, not polished surface. This is probably the former side visible to visitors during the original use in Herculaneum.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatten bereits mehrere Grabungen in Herculanum stattgefunden, von denen die sogenannten Borbonischen unter König Karl VII. beider Sizilien (regierte 1735–1759 in Neapel und danach bis zu seinem Tod als König Karl der III. von Spanien; 1716–1788) die bekanntesten sind (
Die bis heute freigelegten Teile der Stadt belegen, dass in römischer Zeit Dekorsteine verschiedentlich auch in größerem Umfang verwendet wurden. Fußböden, Säulen und Wände aus Mauerwerk waren oft mit hellem Marmor oder Kalkstein verkleidet worden. Zusätzlich tauchen farbige Gesteinssorten in den Wandverzierungen und Fußböden auf, wenn diese in der Technik des sogenannten Opus sectile gestaltet sind (
Die Nutzung von Dekorsteinen in den Termopolio von Pompeij und Herculanum wurde von
Während die Herkunft der Jaspisstücke von Sizilien eindeutig ist, muss ihre Verwendung als Dekorstein im antiken Herculanum vorerst hypothetisch bleiben, auch wenn viele Indizien für eine solche Deutung sprechen. Offen bleibt zudem die Frage, wie die mutmaßlichen Spolien letztlich nach Dresden gelangen konnten. Zwar kam es bei den Ausgrabungen auch zu Veruntreuungen von Fundmaterial (
Wie wir gesehen haben, müssen Heinrich Taddel, Johann Carl Schlipalius und der Freiherr Joseph Friedrich zu Racknitz mit den wohl aus den antiken Ausgrabungen in Herculanum nach Dresden gelangten Stücken von sizilianischem Jaspis direkt befasst gewesen sein. Es scheint, als hätte Heinrich Taddel als erster Zugriff auf das Material gehabt, da das von ihm zusammengestellte Steinkabinett nach bisherigem Kenntnisstand zwischen 1763 und 1776 entstanden sein muss. Im Zuge der Fertigung der beiden Gesteinstafeln Nr. 16 und 17 sind wahrscheinlich auch die beiden Freiberger Dosendeckel geschnitten worden, die später in den Besitz von Taddels Protegé Johann Christian Neuber (1736–1808) gelangt sein müssen.
Taddel, aus Brandenburg kommend, wurde 1740 Bürger von Dresden. Hier begann er zunächst eine Tätigkeit als Goldschmied und taucht in dieser Zeit regelmäßig in den Listen der Goldschmiedeinnung auf. Nachweislich beschäftigte er zwischen 1743 und 1769 auch einige Gesellen in seiner Werkstatt (Poindront & Kugel 2012: 220–222). Spätestens ab 1772 war Taddel jedoch nicht mehr selbst als Goldschmied tätig, obwohl er noch eine eigene Werkstatt unterhielt (Kempe & Enge 2020: 173–175). In den gedruckten Beschreibungen von Dresden aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts taucht sein Name unter den bedeutenden Goldschmieden dann auch nicht mehr auf (Poindront & Kugel 2012: 222). Bereits vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) gelang es Heinrich Taddel, in den höheren Hofdienst aufzusteigen. 1748 wurde er als Geheimer Kammerherr von Friedrich August II. (1696–1763) mit der Aufsicht über die Sammlung des Grünen Gewölbes betraut. Nach dem Ende des Krieges erhielt er 1763 während der Administration von Sachsen durch Prinz Xaver zusätzlich die Funktion des Inspektors im Grünen Gewölbe, die er bis 1794 beibehielt. Damit verbunden, erlangte er 1764 eine weitreichende Lizenz zur Suche und Gewinnung von Edel- und Schmucksteinen in Sachsen. Es ist daher vermutet worden, dass das Steinkabinett von Taddel das Resultat seiner entsprechenden Sucharbeiten sei (
Inzwischen konnten wir durch direkte Vergleiche nachweisen, dass mehrere Stücke sächsischer und ausländischer Steine unterschiedlichster Provenienz, von denen sich Gegenstücke im Steinkabinett von Taddel befinden, später an Neuber übergegangen sein müssen, da sie sich nach der Versteigerung seiner Werkstatt 1795 in den Freiberger Sammlungen der Mineralienniederlage und in den bis heute in der Bergakademie erhaltenen Privatsammlungen von Abraham Gottlob Werner wiederfinden lassen (
Johann Carl Schlipalius gehörte zu einer deutlich jüngeren Generation als Heinrich Taddel und war offensichtlich später als dieser in Besitz zumindest einer der mutmaßlichen Spolien von Herculanum gelangt. Über seine Person ist erst in letzter Zeit durch Jenny Brückner im Zuge ihrer Forschungen zu den sächsischen Sammlungen des 18. Jahrhunderts Näheres bekannt geworden (
Die Spolie von sizilianischem Jaspis, aus der eines der Stücke im Steinkabinett von Heinrich Taddel sowie die beiden jetzt in Freiberg befindlichen Dosendeckel gefertigt wurden, war offensichtlich im Besitz von Johann Carl Schlipalius, bevor sie in die Sammlung des Freiherrn zu Racknitz und von dort in die kurfürstlich-königliche Mineraliensammlung gelangte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Racknitz (und vor diesem Schlipalius?) auch Vorbesitzer der anderen beiden Spolien war, die aus dem Altbestand der Dresdner Sammlung stammen.
Der Freiherr Joseph Friedrich zu Racknitz diente beim sächsischen Militär und schied 1769 nach aktiver Teilnahme am Siebenjährigen Krieg aus der Armee aus. Seit 1768 Kammerjunker und 1774 Kammerherr, stieg er 1790 zum Hofmarschall und 1809 zum Oberhofmarschall auf. Racknitz besaß eine umfangreiche musische Ausbildung und förderte aktiv die Entwicklung der Künste in Dresden. Seine Sammlung von Mineralen, Muscheln (Konchylien), Insekten, Kupferstichen, Gemälden, Modellen und Maschinen war Ende des 18. Jahrhunderts deutschlandweit bekannt (
Dresden war eines der wichtigsten und ältesten Zentren der Freimaurerei in Deutschland und Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz einer ihrer prominentesten Vertreter (
Porträt des Freiherrn Joseph Friedrich zu Racknitz, bis 1935 im Logenhaus der Schwerterloge in Dresden, heute Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Gal.-Nr. 2180 N). © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister. Figure 10. Portrait of the Freiherrn Joseph Friedrich zu Racknitz which was located in the freemasonry house “to the sword” in Dresden until 1935, now in the Gallery “Alte Meister” in Dresden (inventory number Gal. 2180). © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister.
Seit ihrer Gründung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Freimaurerlogen in Dresden nur den gehobenen männlichen und christlich orientierten Gesellschaftsschichten vorbehalten. Schon durch die hohen Kosten der Mitgliedschaft waren andere soziale Gruppen von vornherein ausgeschlossen. Auffällig ist ein hoher Anteil an Hofangestellten, Adeligen und (häufig ehemaligen) Militärangehörigen an den Dresdner Logen dieser Zeit. Oft wurden diese genutzt, um eigene soziale Netzwerke aufzubauen, da die meisten Freimaurer nicht aus dem alten sächsischen Adel stammten (
Der geheime Kämmerer Heinrich Taddel war bereits 1743 unter dem bezeichnenden Brudernamen „Ceasar“ unter Nummer 151 Mitglied der Schwerterloge geworden. 1747 fungierte er als Schatzmeister und 1748 als 1. Aufseher (
Interessanterweise ist auch der Lehrmeister von Racknitz auf dem Gebiet der Mineralogie, „Dr. med. Hofrath K.H. Titius“ seit 1780 unter Nummer 486 Mitglied der Schwerterloge gewesen. Von 1785 bis 1804 begleitete er hier das Amt des 2. Aufsehers (
Der „Ober-Steuerkanzelist Johann Carl Schlipalius“ ist unter Nummer 537 im Jahre 1785 Mitglied der Schwerterloge geworden. Vorher aber, nach der auf Betreiben des Freiherrn zu Racknitz 1781 erfolgten Restaurierung des Logensaales, kam es zu einem anderen bemerkenswertem Vorgang: „Um den freien Zusammenkünften mehr Interesse zu bieten, benutzte 1784 der rührige Meister vom Stuhl [Freiherr zu Racknitz; Anm. der Autoren] die sich bietende Gelegenheit, eine ihm angebotene geordnete Mineralien-, Conchylien-, Korallen- und Seegewächsesammlung des Steurkopist, späteren Bruders Schlipalius gegen ein jährliches entsprechendes Entgeld an den Besitzer in einem freien Zimmer des Logenlokales auszustellen zu Nutz und zu Frommen der Brüder“ (
Nachdem der Weg der Stücke von sizilianischem Jaspis von ihrem Ursprungsort bis in die heutigen sächsischen Sammlungen zumindest in allgemeinen Zügen nachgezeichnet werden konnte, lassen sich noch einige Überlegungen über die merkwürdigen Herkunftsangaben für die sieben Belegtafeln aus dem Steinkabinett von Heinrich Taddel anstellen, die alle auf die südliche Schweiz verweisen. Bei der Zusammenstellung des Kabinettes war die geographische Herkunft des sizilianischen Jaspis offensichtlich nicht bekannt. Es war aber wohl klar, dass das Material nicht direkt aus der näheren Umgebung von Herculanum stammen konnte. Warum die beiden Stücke von Giuliana demselben Fundgebiet wie die fünf Proben von Badischem Knollenjaspis zugeordnet wurden, bleibt unklar. Es gibt jedoch in den historischen Teilen sowohl der Freiberger als auch der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden mehrere Stücke von Markgräfler Jaspis mit ähnlichen irreführenden Herkunftsangaben.
In der Edelsteinsammlung von Werner befinden sich drei und in der Oryctognostischen Sammlung von Werner acht Stücke von Markgräfler Jaspis. Für die meisten von ihnen haben Kustos Julius Albin Weisbach (1833–1901), in einem Fall auch sein Vorgänger Friedrich August Breithaupt im 19. Jahrhundert mehr oder weniger korrekt den Fundort Liel oder entsprechend der irreführenden Klassifikation von Werner „roten ägyptischen Jaspis“ auf den beigelegten handschriftlichen Etiketten vermerkt. Für das Stück 1374 (Inv.-Nr. WeSa 101374) erscheint jedoch die Ortsangabe „Jaspis aus der Schweiz bei Basel“ auf einem älteren Originaletikett, das wohl von Werner selbst geschrieben wurde. Hierzu wäre noch anzumerken, dass sich das Fundgebiet am Oberrhein im 18. Jahrhundert unter der Oberhoheit des Fürstbistums Basels befand (
In der Dresdner Sammlung gibt es insgesamt 13 historische Stücke von Badischem Kugeljaspis. Davon gelangten nachweislich vier aus der Sammlung der Gräfin Ernestine von Hohenthal (1774–1829) im Jahre 1830, eins von der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und fünf mit der Sammlung des Oberhofmarschalls zu Racknitz 1805/1806 in die Kollektion. In der Regel wird in den überlieferten Beschriftungen dieser Stücke korrekt deren Herkunft aus dem Badischen angegeben. Für drei der Stücke aus der Sammlung Racknitz werden jedoch Schweizer Fundorte benannt: „aus der Schweitz“ (No 823; Inv.-Nr. Min 21986 Sy), „aus dem Bernischen, in der Schweitz“ (No 825; Inv.-Nr. Min 14706 Sy) und „von Schafhausen“ (No 2746; Inv.-Nr. Min 14705 Sy). Es entsteht somit der Eindruck, dass die falschen Herkunftsangaben sowohl für den sizilianischen Jaspis als auch für den Badischen Hornstein ausschließlich während der Zirkulation der entsprechenden Belege innerhalb des freimaurerischen Netzwerkes zustande gekommen und zum Teil bis heute so überliefert worden sind.
Mehrere Stücke von gelb und grün gestreiftem sizilianischen Jaspis aus Giuliana wurden vermutlich in der Antike in Nachahmung der Nutzung ähnlichen Materials in der Hauptstadt Rom als Dekorsteine in Herculanum verwendet und gelangten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als authentische Objekte dieser Epoche nach Sachsen. Obwohl sie in der Sammlung des Oberhofmarschalls zu Racknitz dann als solche gewürdigt wurden, sind sie im Steinkabinett von Heinrich Taddel einfach als zwei weitere Belege einer von mehreren ausländischen Jaspisarten verwendet worden. Das Steinkabinett stellt den Reichtum an Schmucksteinen in Sachsen und nicht die Bedeutung der Antike in den Mittelpunkt, wie dies sonst bei zeitgenössischen Sammlungen von „antiken Marmorproben“ üblich war. Es setzt bewusst die Demonstration sächsischer Sorten den geläufigen ausländischen Schmucksteinen entgegen. Dabei kam es aber – wie in anderen Fällen in dieser Zeit auch (
Für Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz war hingegen die antike Herkunft der Stücke von sizilianischem Jaspis aus den Ausgrabungen von Herculanum besonders wichtig. Gestaltungen in Innenräumen von Kirchen in Form von Opus sectile waren in Italien seit der Renaissance wieder in Mode gekommen, nachdem die Technik im östlichen Mittelmeerraum überlebt hatte. Dabei wurden neben verschiedenen Kalkstein- und Marmorsorten gerne auch farbige sizilianische Hartsteine eingesetzt. Racknitz war kunstgeschichtlich interessiert und beschäftigte sich intensiv mit der Innen- und Außenarchitektur der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Sein mehrbändiges Werk „Darstellung und Geschichte des Geschmacks der vorzüglichsten Völker“ (
Die Autoren danken Herrn Michael Gäbelein (Freiberg) für seine Unterstützung bei den Recherchen in den Freiberger Sammlungen und Frau Jana Wazeck für die gemeinsam mit Michael Wagner durchgeführten fotographischen Neuaufnahmen der historischen Stücke aus den drei involvierten Sammlungen. Herrn Duncan Murdock (Oxford) sei für seine Hilfe bei der Erlangung der Publikationserlaubnis für Abbildung 2 gedankt.